Wir bauen Brücken zwischen Ost und West.

Brennpunkt Ukraine

Bei den Reportagen des ORF – Korrespondenten Christian Wehrschütz hat man häufig den Eindruck, daß der Journalist  im Rahmen seiner Möglichkeiten um weitgehende Objektivität bemüht ist und Dinge an – und ausspricht, die nicht unbedingt dem allgemeinen medialen Trend folgen. Das gilt besonders für seine Berichterstattung der vergangenen Monate aus der krisengeschüttelten Ukraine;  wenn man seine Berichte sehr aufmerksam verfolgt, wird man  erkennen können, daß Wehrschütz sich nicht bedingungslos dem herrschenden journalistischen und politischen antirussischen mainstream verpflichtet fühlt.

Vielmehr gewinnt man den Eindruck eines ehrlichen Bemühens, beiden Seiten gerecht zu werden und  sie zu Wort kommen zu lassen. Das kürzlich erschienene Buch “Brennpunkt Ukraine” ist ein gutes Beispiel hierfür.

Wehrschütz hat sich in diesem Werk als Person weitgehend zurückgenommen, er bringt sehr ausführliche Interviews mit Personen aus der Politik, der Wirtschaft, aus NGO’s und dem ukrainischen ( auch kriegerischen ) Alltag und überläßt Schlussfolgerungen und Deutungen einem interessierten Publikum. Über die Auswahl der interviewten Personen kann man geteilter Meinung sein, die lag ausschließlich im Kompetenzbereichs des Autors.

Man erfährt aus dem Buch viel Aktuelles, Menschliches und Historisches, ein breites Spektrum an Befindlichkeiten, Ansichten und Interpretationen wird den Leserinnen und Lesern nahe gebracht, wobei die agierenden ( interviewten ) Personen naturgemäß jedenfalls in ihrem persönlichen und politischen Umfeld zu sehen und zu verstehen sind.

Zusammenfassend kann man sagen: das Buch ist m.E. das bisher authentischste und am ehrlichsten gemeinte Werk zur gesamten Ukrainekrise, es lohnt sich für ein interessiertes Publikum allemal, sich mit dem Werk des Christian Wehrschütz zu beschäftigen.             ( Peter Presinger )

 

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Abend für Kriegsüberlebende in St. Petersburg

Am 10. Oktober 2014 durften wir im ehemaligen Palais des zaristischen Gouverneurs von St. Petersburg im vollbesetzen Großen Saal einen steirisch – russischen Abend für Kriegsveteranen und Blockadeüberlebende organisieren.

In diesem Gebäude hat die St. Petersburger “Assoziation für Internationale Kooperation” ( früher “Haus der Freunschaft” ) ihren Sitz.

Es gab ein Konzert mit russischen Liedern, Klavier und Dombra, weiters steirische Volkslieder und anschließend russische Bewirtung mit Kostproben von Steirischem Kernöl. Ein mitgebrachtes größeres Konvolut touristischer Informationen über Graz in russischer Sprache war rasch vergriffen.

Die russische Künstlerin Elena Kiseleva aus Gatschina, die Graz bereits sehr gut kennt, erzählte ausführlich über ihre sehr positiven persönlichen Wahrnehmungen der Kulturhauptstadt Graz.

Eine Grußbotschaft von Herrn Bürgermeister Mag. Nagl wurde in russischer Sprache vorgelesen und fand große Beachtung. Besonders auch deshalb, weil das durchwegs sehr betagte Publikum aus dieser Grußbotschaft Anteilnahme und die Bereitschaft, nicht zu vergessen, heraushörte. Und genau dieses Gefühl, nicht vergessen zu sein, ist für diese Kriegsüberlebenden sehr wichtig, die in ihrer besten Kleidung und mit ihren Orden ( soweit vorhanden ) gekommen waren, und für die dieser Abend einen Höhepunkt in ihrem Alltag bedeutete, wie mir vielfach versichert wurde. ( Der Stadt Graz sei für ihre Hilfe an dieser Stelle herzlichst gedankt!)
Weltkriegsveteranin

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“Wir sind verschieden aber zusammen”

Ein Projekt der Universität ITMO in St. Petersburg  im Spätherbst 2014 sollte das gegenseitige Verständnis und das Zusammengehörigkeitsgefühl verschiedener Ethnien unter Studierenden besonders betonen und herausarbeiten. Speziell der Toleranz  gegenseitiger Hilfsbereitschaft und Freundschaft sollte hier besonders Raum gegeben werden, wobei auch Hochschulen außerhalb Russlands angesprochen werden sollten.

Unsere Gesellschaft wurde gebeten, Fotos Studierender an österreichischen Universitäten nach Russland zu übermitteln, was mit Einverständnis der fotografierten Personen auch geschah.

Studierende der FH Burgenland in Eisenstadt und der Universität Graz ( letztere fotografiert beim International Tea der Hochschülerschaft ) sandten ihre Grüsse nach St. Petersburg.

Es ist zu hoffen, daß solche Aktionen ( wenn auch vielfach nur in homöopatischen Dosen ) dem gegenseitigen Verständnis dienen und dieses weiterhin fördern.

Ich denke, ohne Russland wird es für Westeuropa auf längere Sicht kaum eine ersprießliche Zukunft geben können.          ( Peter Presinger )

 

 

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“Russisches” im Seniorenheim

Am 11. Dezember 2014 fand im Seniorenheim “Robert Stolz” in der Theodor Körnerstrasse ein Nachmittag der Russischen Kultur statt.

Es war eine große Zahl an Heimbewohnern – liebevoll vom Pflegepersonal unterstütz und motiviert – gekommen, um den russischen Volks – und Weihnachtsliedern, gesungen von Natascha Khabenskaya-Gorke und den Konzertstücken der Pianistin Svetlana Sokolova zu lauschen.

Besonders bei bekannten russischen Melodien klatschte das Publikum begeistert und gekonnt mit.

Als dann die kleine Anna, die Tochter der Pianistin, russische Lieder sang und professionell russische Tänze auf das Parkett legte, kannte die Begeisterung der Zuschauer/innen keine Grenzen mehr, der Applaus wollte fast kein Ende nehmen.

Man kann diesen Nachmittag getrost als gelungen bezeichnen; russische Kultur ist allemal geeignet, auch bei betagten Menschen echte Begeisterungsstürme zu entfachen.

 

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Praktika für Studierende

Seit etlichen Jahren vermitteln wir in Russland Praktikumsplätze für österreichische Studierende, und dies mit gutem Erfolg.  Auch hier gilt der Grundsatz oder Ratschlag: es macht Sinn, selbst vor Ort Infos und Erfahrungen sammeln und sich nicht die Ohren vollblasen zu lassen von halbqualifizierten Journalistinnen und Journalisten ( die gibt es zwar nicht mehrheitlich, aber mitunter doch. )

Ein Aufenthalt in Russland erweitert den Horizont, vermittelt auch einmal andere Ansichten, ( die man nicht unbedingt teilen muß, aber doch kennen sollte, um sich mit ihnen auseinandersetzen zu können ) und erlaubt den dringend nötigen Blick über den berühmten Tellerrand.

Das Spektrum der Arbeitsmöglichkeiten für Studierende reichte bisher dabei von diversen Praktika an verschiedenen Schulen bis hin zu Tätigkeiten beim russischen Rundfunk in Moskau.

Die Studentin Marlies hat z.B. im zu Ende gehenden Jahr 2014 für den Niederösterreichtourismus eine Fragebogenaktion in Russland durchgeführt und dabei sehr gute Erfahrungen gemacht. Es ergaben sich immer wieder interessante Diskussionen, neue Bekanntschaften und sogar Einladungen zum Essen.

Marlies meint, daß sich ihre Sprach- und Russlandkompetenz allgemein durch die immer wechselnden Situationen und Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen während ihres Russlandaufenthaltes sehr verbessert habe. Sie habe viele verschiedene Standpunkte kennengelernt und auch selbst dabei thematisch dazugelernt. Die Studentin meint, sie habe vielerlei erfahren, von dem man im “normalen” Studiumsbetrieb nicht so viel hört, da die Unmittelbarkeit an der Uni weniger gegeben ist, als im direkten Erfahren vor Ort.

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