Wir bauen Brücken zwischen Ost und West.

“Schick einen Gruß”

„Schick einen Gruß, zuweilen durch die Sterne“ von Orlando Figes
(Hanser Verlag) ist dreierlei: ein Sachbuch, eine Liebesgeschichte und
eine Liebeserklärung.

Der nach dem Krieg zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilte 28-jährige
Lew und seine in Moskau verbliebene Freundin Svetlana (beide hatten
sich vor dem Krieg an der Hochschule kennengelernt) schrieben einander
während Lews Lagerhaft mehr als 1200 Briefe, die teilweise auf
offiziellen Wegen und teilweise unter Umgehung der Lagerzensur die
jeweiligen Adressaten erreichen konnten und bis heute vollständig
erhalten geblieben sind.

Orlando Figes zeichnet anhand dieses umfangreichen Materials zwei
Menschen der damaligen UdSSR, eine zutiefst rührende Geschichte ihrer
großen Liebe und ihres unbeugsamen Durchhaltewillens. Wir erleben am
Beispiel von Svetlana und Lew, wie sehr echte und tiefe Gefühle und
das Bewußtsein, für einander da zu sein, Stütze und Lebenswillen auch
unter extremen Bedingungen bedeuten können. Damit ist das Buch eine
fast unglaubliche Liebesgeschichte, die -obwohl erst vor einigen
Jahrzehnten real und tatsächlich passiert- fast an Märchen oder Sagen
längst vergangener Zeiten erinnert.

Das Buch ist damit auch eine Liebeserklärung an die russischen
Menschen, an ihre Beziehungs- und Liebesfähigkeit, ihre Geduld und
Leidensfähigkeit und läßt Erinnerungen an die Frauen der Dekabristen
des 19. Jahrhunderts, die ihren Männern seinerzeit in die Verbannung
nach Sibirien folgten, wach werden.

Die Schilderung des Lageralltags in all seinen Facetten in Lews
Briefen und der Situation in den Nachkriegsjahren in Moskau, die in
den Briefen Svetlanas zum Ausdruck kommen, machen das Werk von Orlando
Figes zu einem mehr als anschaulichen Sachbuch, welches sehr kompetent
und glaubhaft die sowjetische Nachkriegszeit in der Hauptstadt und in
einem Straflages zeigt. Gerade die Akribie, mit der manches im
zitierten Briefmaterial beschrieben und erörtert wird, macht das Werk
besonders authentisch.

Zusammenfassend kann man sagen: das Buch ist unbedingt lesenswert, als
Sachbuch und als Roman einer großen Liebe.

(Peter Presinger)

Aktivitäten der ÖRG

Die Österreichisch- Russischen Gesellschaften ( ÖRG ) in den einzelnen
österreichischen Bundesländern sind aus der ehemaligen Österreichisch
– Sowjetischen Gesellschaft hervorgegangen, tragen heute z.T
unterschiedliche Bezeichnungen und verweisen bereits auf eine
Tradition von etwa sechs Jahrzehnten.
Die Ziele der Gesellschaften sind im Prinzip all diese Jahre hindurch
gleich geblieben: durch möglichst umfassende Information und das
Knüpfen vielfältiger Kontakte diverse Vorurteile abbauen zu helfen und
unbeeinflusst von jeder Parteipolitik und offen für alle
Interessierten ( !!! ) die Beziehungen auf
kulturellen, touristischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen,
bildungspolitischen, gesellschaftlichen, sozialen, humanitären und
allen sonstigen Ebenen aktiv zu fördern, die der Freundschaft, dem
Verständnis und dem gegenseitigen Nutzen zwischen Österreich und
Russland und seinen Menschen dienen können.
Besondere Erfahrung haben wir in der Steiermark auf den Gebieten
Reisen, Studenten- und Schüleraustausch (Schwerpunkt St. Petersburg)
und bei bilateralen kulturellen Aktivitäten.
Da wir wissen, dass besonders auch wirtschaftliche und
wissenschaftliche Kontakte und Initiativen ein wichtiger Motor zur
Erreichung der vorhin genannten Ziele sind, betonen wir seit etwa 1997
durch entsprechende Bemühungen auch zunehmend deutlicher diesen
Bereich und versuchen geeignete und möglichst nachhaltige Akzente zu
setzen. ( So durften wir in den letzten Jahren mithelfen, verschiedene
österr. – russische Wirtschaftsveranstaltungen in St. Petersburg zu
organisieren bzw. mitunter beratend tätig sein.)

Die nachfolgende Auswahl an einigen Beispielen soll ein wenig Einblick
in die Tätigkeit unserer Gesellschaft in den letzten Jahren
vermitteln;

• Recherchen bereffend Originaldokumente von und über F. Liszt in der
Nationalbibliothek St. Petersburg und Möglichkeiten, diese für
Österreich zugänglich zu machen.

• Durchführen zweier literarischer Abende im St. Petersburger russisch
– deutschsprachigen Begegnungszentrum über ausgewählte Beispiele der
österr. Literatur.

• Organisieren des Runden Tisches in St. Petersburg am 18. Dez. 2008.
Vorstellen des Projektes „INTURUS“ ( auch für die russische
Mittelschicht und russische Jugendliche leistbares Tourismusland
Steiermark ) sowie der russisch-österreichischen Begegnungswoche in
Wald am Schoberpaß Anfang August 2009 ( vom 1. bis 8. August 2009),
Vorschläge zu Jugend – Schachkontakten, nachhaltigen
Schulpartnerschaften und Schulprojekten, Kooperation auf dem Gebiet
Ballett u.a.m.

• Mitarbeit für den „Multikultiball“ der Universität Graz besonders
mit russischen – z.B. kulinarischen und musikalischen – Akzenten.

• Planen und Organisieren einer Fachexkursion für etwa 50 steirische
Forstexperten nach Russland, Juli 2009.

• Planen und Organisieren einer Reise von Schülern/innen und
Lehrpersonen nach St. Petersburg mit dem Ziel der Bildung einer
nachhaltigen Schulpartnerschaft besonders auf handwerklich-
künstlerisch kreativen Fachgebieten für Juli 2009.

• Planen und Organisieren einer touristischen Bildungsreise nach St.
Petersburg für 8.-15. Juli 2009

• Teilnahme am workshop „Europäische Gesellschaften im Umbruch“ ,
veranstaltet vom Russischen Kulturinstitut Wien, dem Renner Institut
und der Stiftung PRO ORIENTE im November 2008 in Wien.

• Veranstaltung gemeinsam mit dem Land Steiermark
:„Frauengestalten-Frauen gestalten“ vor dem Internationalen Frauentag
Anfang März 2009.

• Diverse Vorträge im März 2009 an zwei Hochschulen und am deutsch –
russischsprachigen Begegnungszentrum St. Petersburg: „Österreich von
1938 bis 1945“, „österr. Schul – und Ausbildungssysteme“, „Europa von
heute“.

• Vorbereitung für eine Österr. Literarische Woche im Jahre 2010 in
St. Petersburg

• Teilnahme am ersten Vorgespräch in der Industrie – und Handelskammer
zur Bildung einer St. Petersburgisch – Steirischen Arbeitsgruppe, die
von der russischen und österr. Seite angeregt wurde.

• Realisierung des Projektes Originalmanuskripte von und über Franz
Liszt an der St. Petersburger Nationalbibliothek für den Raidinger
Franz Liszt Verein zu kopieren.

• Durchführung einer „Schnupperwoche“ im August 2009 für russische
Bürger/innen der Mittelschicht von 8 bis ca. 70 Jahre in den
steirischen Bergen ( Naturfreundehaus in Wald am Schoberpaß ) mit
Almbesuch, Nordic Walking und Kontakten zu heimischen Liftbetreibern
bzw. Schischule.

• Teilnahme als Kooperationspartner und Vermittlung einer russischen
Referentin an der „Summeruniversity Graz“ zum Thema „Wasser und Brot“.

• Vorträge an einer Uni in St. Petersburg ( „Aspekte der Kältetechnik
in der Chemischen Industrie“).

• Vertretung der Europaabteilung des Landes Steiermark anläßlich der
Innovationswoche im Oktober 2009 an der LENEXPO St. Petersburg.

• Organisieren von vier faszinierenden Konzerten der „St. Petersburg
Virtuosi“ Natalia Gorbenko und Michail Sentchourov in Wien, Graz, Bad
Tatzmannsdorf, Raiding.

• Gemeinsame Präsentation der beiden eng kooperierenden Vereine
„Gemeinsam in der Steiermark“ und „Österr. – Russische Gesellschaft“
in Graz. Der Verein „Gemeinsam in der Steiermark“ wurde im März 2009
gegründet und möchte alle russischsprechenden Personenaus der ehem.
UdSSR ansprechen. Der Verein definiert seine Ziele besonders im
Erhalten und Pflegen der russischen Sprache und der Kultur der
Herkunftsregion sowie durch besondere Aktivitäten auf dem Gebiet der
Integrationsbereitschaft und Integration in Österreich. ( !!! )

• Weitere Aktivitäten zur Versorgung von russischsprechenden Insassen
in österr. Strafanstalten mit russischen Journalen und Zeitungen mit
Hilfe der Rossiya Airlines.

• Mitarbeit bei der in St. Petersburg erscheinenden deutschsprachigen
„St. Petersburgischen Zeitung“
( Gründungsjahr 1727 ), besonders durch Beiträge mit
Österreichbezug.

• Durchführung eines „Russischen Abends“ mit und in der Gemeinde St.
Martin im Sulmtal. am 6. Nov. ( Impulsreferat mit Publikumsdiskussion,
Ausstellung des russ. Künstlers Victor Vilner, russische kulinarische
Schmankerln ) sowie ebenfalls im Volksgartenpavillon in Graz am 12.
Dez. gemeinsam mit dem neugegründeten Verein „Zusammen in der
Steiermark“.

• Vermittlung und Eröffnung einer Ausstellung des St. Petersburger
Künstlers Dimitri Yakucenia in Graz, in der Galerie des Grazer
Künstlerbundes am 17. Nov. 2009.

• Organisieren eines Runden Tisches in St. Petersburg am 3. Dez. 2009
( Schulkontakte, Touristik, diverse sonstige interessante österr. –
russ. Projekte .)

• Mitarbeit am Multikultiball 2010 der Universität Graz bei der
„Russkaya Mensa“ (Dekorationen, Konzert)

• Organisieren des Projektes „Erlesenes aus Österreich“, im Rahmen
dieses Projektes werden österr. Autoren / innen in St. Petersburg in
der 2. Jahreshälfte 2010 Lesungen abhalten.

• Mithilfe bei Organisation eines Vortrages von Prof. Dr. Gerhard
Mangott ( Universität Innsbruck ) über Russland, Energieversorgung und
verwandte Themen. Prof. Mangott ist bekannt für seine objektive
Betrachtung und Analyse. Die Veranstaltung konnte weltweit im world
wide web verfolgt bzw. es konnte mitdiskutiert werden.

• Organisieren gemeinsam mit dem Verein „Zusammen in der Steiermark“
einer Veranstaltung am 9. Mai 2010 bei der sowjetischen Grabanlage auf
dem Grazer Zentralfriedhof. Teilnahme am 8.
Mai bei Veranstaltungen in Hartberg und Fürstenfeld.

• Teilnahme beim „Tag der Russischen Sprache“ am 27. April an der
Fachhochschule Eisenstadt.

• Vorbereiten einer touristischen Bildungsreise für Juli 2010 nach St.
Petersburg.

• Durchführen eines Workshops an der Universität Graz im Rahmen einer
AIESEC – Veranstaltung am 18. Mai 2010. Die Veranstaltung sollte u.a.
dazu dienen, falsche Klischees über Russland zu korrigieren und
berufliche Chancen – besonders für junge Menschen – in Russland zu
skizzieren.

• Teilnahme an einer Veranstaltung des Russischen Kulturinstituts in
Wien am 20. Mai 2010 im Beisein von Vertretern der Regierung von St.
Petersburg.. Dabei wurde das Thema der Vermittlung und Erhaltung der
Russischen Sprache und Kultur innerhalb der russischen Gruppe und
besonders auch im Gastland Österreich und mit der österr. Bevölkerung
diskutiert. Es wurden verschiedene Vorschläge besprochen. Ende Mai,
Anfang Juni werden in St. Petersburg in Fortführung der Gespräche
konkrete Projekte und Ideen den Vertretern der dortigen Regierung
durch die ÖRG Steiermark unterbreitet werden.

• Veranstaltung von Lesungen steirischer Autorinnen in St. Petersburg
im Oktober 2010 ( an der Goetheschule, am deutschsprachig-
russischsprachigen Begegnungszentrum bei der Petrikirche und an der
Philologischen Fakultät der staatlichen Universität.)

• Vorbereitung und Durchführung von zwei Ausstellungen russischer
Künstlerinnen: Jelena Kiseljeva im Schloß St. Martin (Vernissage am 20
Jänner)
Irina Dementyeva : im März 2011 in der Grazer
Künstlerbundgalerie mit der in Russland erfundenen und in
Österreich noch unbekannten Technik „Giljischirowanije“
sowie Organisieren von drei workshops dazu.

• Organisieren eines österreichisch – russischen Runden Tisches im
Oktober 2010 in St. Petersburg.

• Vorträge zur Geschichte und Anwendung der Kältetechnik sowie zu den
Perspektiven engerer westeuropäisch – russischer Beziehungen an einer
St. Petersburger Universität.

• Initiierung bzw. Hilfestellung zur Realisierung von Theaterprojekten
der Kulturabteilung der Stadt St. Petersburg in Graz (Termin April
2011 ).

• Informelle Unterstützung einer steirischen Wirtschaftsdelegation in
St. Petersburg Nov. / Dez. 2010.

• Hilfe zur Gründung einer email – Partnerschaft zwischen einer
russischen und einer österr. Schule und Hilfe beim Besuch einer Grazer
Musikschule mit Konzert in St. Petersburg bei einer dortigen Schule.

• Mithilfe bei der Organisation eines Kammerkonzertes, das die Stadt
Graz im April 2011 in St. Petersburg veranstaltete.

• Wie in vergangenen Jahren auch im Jahr 2011: Mitarbeit beim
Multikultiball der Universität Graz, Gedenkveranstaltung am 9. Mai am
Grazer Zentralfriedhof bei der sowjetischen Grabanlage, Lesungen
steirischer Autoren / innen in St. Petersburg mit Unterstützung des
Landes Stmk., Vorträge und Vorlesungen an St. Petersburger
Hochschulen, humanitäre Aktivitäten usw…

• Organisieren und Durchführen von Bildungsreisenschon schon seit
Jahren nach St. Petersburg, so auch im Juli 2011 und Juli 2012

• Organisieren und Durchführen einer Veranstaltung in St. Petersburg
mit Hilfe des Landes Stmk. und der Stadt Graz im Oktober 2011 für
Veteranen und Blockadeüberlebende mit Konzert und Präsentation eines
Buches über die in Österreich während des Krieges zu Tode gekommene
Sowjetbürger / innen.

• Planung und Vorbereitungsarbeiten für das vom Land Steiermark
unterstützte Projekt „unser Partner Russland“. (Termin 2. Oktober 2012
).

• Mithilfe beim Organisieren des von der Stadt Graz und Land
Steiermark unterstützten Konzertes „Klassika“ am 2. Oktober im Grazer
Congress – Kammermusiksaal.

• Sondierung und praktische Realisierung der Möglichkeiten für österr.
Studierende zur Ableistung eines Praktikums in Russland.
Ergebnis: eine Studentin hat 2012 ein Schulpraktikum in St. Petersburg
absolviert, eine Studentin an einem Archäologielager in Staraya Ladoga
teilgenommen, zwei Studentinnen haben beim Moskauer Rundfunk
praktiziert.

• Durchführung eines weiteren Projektes in Zusammenarbeit mit
Graztourismus, bei dem österr. Studentinnen mittels Erhebungen durch
Fragebögen in Moskau und St. Petersburg im August / September 2012 das
Interesse des Publikums an und seine Kenntnisse über Österreich
erforschten. Dabei wurden auch die speziellen russischen Interessen
und Erwartungen im Zusammenhang mit eventuellen Österreichurlauben
erhoben. Das Ergebnis könnte interessante Informationen für unsere
Touristikwirtschaft erbringen. Infomaterial über Steiermark und Graz
wurde verteilt.

• Ausstellung der St. Petersburger Künstlerin Elena Kiseljeva (
Exlibris ) in der Galerie des Grazer Künstlerbundes im Mai 2012.

• Organisieren einer Gedenkveranstaltung am 9. Mai 2012 am Grazer
Zentralfriedhof , ( Näheres auf unserer homepage www.oerg.or.at).

• Mithilfe bei der Planung einer Ausstellung russischer Künstler (
Russische Troika ) am 31. Mai in Frohnleiten, Galerie Raimann

• Mithilfe beim Organisieren einer Veranstaltung mit der russischen
Rocklegende Albert Assadullin am 5. Juni im Grand Cafe Kaiserfeld,
Graz.

• Planen und Durchführen einer Bildungsreise nach St. Petersburg vom 12.
bis 19. Juli 2012

• Vorbereiten und Durchführen einer vom Land Stmk. unterstützten
Ausstellung einer kirgisischen Fotografin zum Thema „Am Rande –
Strassenfotografie“ im Herbst 2012 in der Grazer Künstlerbundgalerie.

• Organisieren von Lesungen steirischer Autoren ( Frau Elisabeth
Jursa, Herr Dr. Gerhard Dinauer ) und Vorlesungen des Herrn Prof. Muhr
von der Uni Graz an St. Petersburger Hochschulen u.a.
Bildungseinrichtungen im Oktober 2012 ( unterstützt vom Land Stmk und
vom österr. Kulturforum an der österr. Botschaft in Moskau.)

• Humanitäre Hilfestellung in verschiedenen Fällen.

• Ausstellung von Bildern russischer Schülerinnen und Schüler in der
Jugendgalerie des Grazer Rathauses.

• Die Veranstaltung „Unser Partner Russland“ wurde planmäßig am 2.
Oktober 2012 in Graz durchgeführt. Bericht darüber auf unserer
homepage www.oerg.or.at.

• Vorträge zum Thema „Umgang mit russischen Partnern – ein Blick
hinter die Kulissen“ am 24. Oktober an der Uni Graz und am 6. November
an der Montanuniversität Leoben.


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