Wir bauen Brücken zwischen Ost und West.

Novosti März 2213.02.2023

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde unserer Gesellschaft und Russlands,
wir möchten Euch im neuen Frühling 2022 sehr herzlich begrüßen und Euch alles Gute wünschen.
Mir persönlich ist allerdings momentan nicht sehr frühlinghaft zumute.

1.) Ich hätte es nie für möglich gehalten, daß russische Truppen in die Ukraine einmarschieren, wußte allerdings schon einige Zeit vor dem 24. Februar, daß dies passieren wird.
Ich lehne den Einmarsch und die Folgen dieser militärischen Aktion für die Zivilbevölkerung ab und kann ihn aus meiner Sicht keinesfalls billigen.
Einige ( nicht alle ) Gründe für dieses russische Vorgehen sind bekannt, sie erklären sehr viel aber sie entschuldigen nicht alles.
Besonders wenn unschuldige Zivilpersonen zu Schaden kommen, sind Militäraktionen niemals zu tolerieren.
Egal,von wem und gegen wen.
Unser Bundeskanzler hatte kürzlich sinngemäß darauf verwiesen, daß man im Westen die berechtigten Sicherheitsinteressen Russlands lange Zeit nicht beachtet hat. Und es gibt hochrangige westliche Militärs, Experten und Expertinnen sowie Personen aus der Politik und der Medienlandschaft, die auch dem Westen ein großes Maß an Mitverantwortung an den jetzigen Vorgängen in der Ukraine anlasten und das Ausmaß an Sanktionen gegen Russland – aus welchen Gründen immer – vielfach verurteilen. Und daß man Russland in der Frage der NATO Osterweiterung massiv betrogen hat, bestätigte nicht nur der ehemalige deutsche Außenminister Genscher.
Mehr will und kann ich in diesen Novosti nicht äußern, es gibt genug Möglichkeiten, sich ein weitgehend objektives Bild zu machen und fakes als solche zu erkennen. Schaut Euch etwa die Vorträge von Frau Prof. Dr. Gabriele Krone – Schmalz auf YouTube oder andere seriöse Beiträge an. Es gibt deren genügend.
Man sollte grundsätzlich bereit sein, Personen und Situationen zunächst zu verstehen, erst dann kann man auch versuchen, sie beurteilen.
Der militärische Konflikt in der Ukraine hat weltweite Auswirkungen, er betrifft auch Österreich und auch unsere Österreichisch Russische Gesellschaft Steiermark.
Ich finde es infam und charakterlos, wenn neuerdings etwa hier lebende und schon längst integrierte Menschen aus Russland beschimpft und angepöbelt werden und sich fast nicht mehr trauen, etwa in der Straßenbahn Russisch zu sprechen. Eine weniger hysterische und mehr sachliche mediale Berichterstattung wäre diesbezüglich gewiß hilfreich. ( Ich weiß schon: “bad news are good news”, aber soll dies wirklich unsere mediale Leitlinie sein?)

2.) Unsere Gesellschaft hat sich u.a. stets zum Ziel gesetzt, allen Menschen aus der ehemaligen UdSSR nach Möglichkeit zu helfen.
Ein wichtiges Anliegen für uns war immer, Gerechtigkeit für Russland zu fordern. Und das gilt auch noch heute.
Wir werden auch in Zukunft stets bemüht sein, zu helfen wo wir können, und das gegenseitige Verständnis, so gut wir können, zu unterstützen.
An unserer jährlichen Veranstaltung am Grazer Zentralfriedhof zum 9. Mai bei der sowjetischen Grabanlage, in der ukrainische, russische und Tote auch anderer sowjetischer Völker bestattet sind, nahmen stets u.a. auch hier lebende Menschen aus der Ukraine und Russland teil.
Heuer werden wir keine offizielle Gedenkveranstaltung organisieren, da Provokationen nicht auszuschließen sind. Man kann aber zur sowjetischen Grabanlage privat als Spaziergänger kommen, um dort aller (!!!) Toten der Sowjetarmee und der Befreiung Österreichs vom Faschismus zu gedenken. Ich werde dort, entsprechend unserer schon 13-jährigen Tradition, am 7. Mai um 13 Uhr anwesend sein und gerne für allfällige Gespräche zur Verfügung stehen.( Allfällige, dann geltende Covidmaßnahmen sind strikt zu beachten.) Wir ersuchen dringend, Aktionen zu unterlassen, die als Provokation gelten oder eine solche auslösen könnten. Gegen ein stilles Gedenken kann man gewiß nichts einwenden.

3.) Rückblick und Vorschau:
das vergangene Jahr war betreffend Veranstaltungen coronabedingt ein sehr schwieriges. Das Gedenken bei der sowjetischen Grabanlage am Grazer Zentralfriedhof konnte noch durchgeführt werden, andere Projekte mußten auf 2022 verschoben werden. Wir werden aber heuer sehr sensibel vorgehen und unsere Vorhaben situationsbedingt anpassen. Entsprechende Vorgespräche sind geplant oder laufen bereits.
Wir planen für heuer verstärkt diverse kulturelle Veranstaltungen und wollen damit auch zeigen, daß besonders die Kultur über alle ideologischen und sonstigen Grenzen hinweg Menschen zusammenführt und gegenseitiges Verstehen optimal und wirksam fördert. Dies läßt sich an unzähligen Beispielen zeigen.
Unsere Ziele und Aufgaben haben sich trotz der gegenwärtigen schwierigen Lage nicht geändert.
Im Mai werden wir unsere Generalversammlung abhalten, Details werden noch bekanntgemacht. Auch unsere traditionellen jour fixes werden wir, wenn Corona es wieder erlaubt, durchführen. Ich denke, Meinungsaustausch und Diskussion sind und waren stets sehr wichtig.

Hilfe für alle Menschen der ehemaligen UdSSR ist für uns stets sehr wichtig. Wenn wir Euch heuer wieder um Eure Mitgliedsbeiträge bitten, möchten wir Euch einladen, auch für Bedürftige aus der Ukraine zu spenden, Bitte die für diese Menschen gedachten Spenden mit dem Kennwort “Ukraine” zu kennzeichnen. Wir werden diese Beträge exakt an die Ukrainehilfe der Caritas weiterleiten. Und bitte auch verfügbaren Wohnraum zu melden.

Unsere Mitgliedsbeiträge pro Jahr sind unverändert 13.- Euro für Erwachsene, 8,50 Euro für Studierende, Pensionisten und Menschen mit geringem Einkommen.
Spenden sind uns wie immer stets willkommen. ( Spenden für Ukrainehilfe bitte speziell mit “Ukraine” kennzeichnen.)
Unser IBAN der Österr. Russ. Gesellschaft bei der BAWAG lautet: AT02 6000 0000 0190 6165

Alles Gute und danke, wenn bzw. daß Ihr uns weiter die Treue haltet.
CARPE DIEM! und bleibt’s g’sund!
Euer Peter Presinger

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