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Lithografien von Viktor S. Vilner

Phantastisches Russland

( Lithographien von Victor Semjonovich Vilner, dem „Altmeister der
russischen Lithographie“ aus St. Petersburg. )

Der Künstler, der 1925 geboren wurde und in St. Petersburg lebt, gilt
als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Vertreter der russischen
Kunst.

Er ist Begründer der Lithographenschule St. Petersburg, war Professor an der Kunstakademie und hat bisher an über sechzig Ausstellungen im westlichen Ausland teilgenommen.

Vilners Arbeiten sind in den bedeutendsten Museen und Sammlungen der
Welt, wie z.B in der Tretjakov-Galerie in Moskau, im Russischen Museum
St. Petersburg, im Internationalen Kunstzentrum Paris, im
Amerikanischen Nationalmuseum Washington oder im Museum Moderner Kunst
in Aachen – um nur einige zu nennen – zu finden.
Vilner zählte niemals zu den angepassten Künstlern der sowjetischen
Zeit. Seine subtile aber oft nicht zu übersehende Zeitkritik führte oft
dazu, dass man ihn in der UdSSR in seiner künstlerischen Tätigkeit
mitunter nicht eben förderte.

Der Künstler verwendet bei seinen Arbeiten spezielle neue Methoden und bis zu sechzehn Farbmischungen. Dies verleiht seinen Werken besondere bildtechnische Akzente und Tiefen, erlaubt aber nur sehr geringe Auflagezahlen. Fragen an den Künstler nach dessen Gedanken und Empfindungen beim Schaffen der einzelnen Werke beantwortet dieser mit der Einladung, diese Frage durch eigenes Betrachten direkt an das Bild zu richten: beim Dialog mit diesem würde man selbst eine mögliche individuelle Antwort und Deutung finden.
Vilners Bilder zeigen einen sehr starken Bezug und tiefe Liebe zu
seiner Heimatstadt St.Petersburg, zu geschichtlichen Themen und zur
klassischen russischen Literatur, etwa zu Puschkin, Gogol oder
Dostojewskij. Sie enthalten aber auch – symbolhaft oder geheimnisvoll
angedeutet – Auseinandersetzungen mit Themen unserer Zeit, wobei sich
der Künstler durchaus surreal-realistischer Bildelemente bedient. Eine
einzelne Nase, ein Mantel, Spielkarten, Peter der Grosse oder dessen
Stadt St. Petersburg sind nicht nur Elemente aus den Werken der
klassischen russischen Literatur. In Vilners Bildern erwachen sie zu
eigenem Leben. Sie werden selbständige Geschöpfe – gleichsam Akteure –
die nicht nur Bildstaffage sein, sondern selbst etwas sagen,
bewegen und verändern möchten.
Die Nase ist z.B. bei Vilner in Anlehnung an Gogols Erzählung Symbol
des Negativen, der Arroganz und Eitelkeit. Ein Mantel vermittelt das
Gefühl von Geborgenheit, Schutz , Wärme und Trost; und die Stadt
St.Petersburg – die in allen Werken erkennbar ist – bedeutet für den
Künstler gleichzeitig Heimat, Königreich, selbstgewählte Begrenzung
und Gegenstand intensiver innerer Zuwendung.
Und so sind Vilners Bildschöpfungen voll Romantik und Hintergründigem,
voll Liebe, Sehnsucht und Frage und laden ein zu langem Betrachten,
Nachdenken und Zwiegespräch.

( Die Österreichisch – Russische Gesellschaft stellt gerne kostenlos
eine Sammlung der Lithografien Vilners für Ausstellungen zur
Verfügung. )




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