Wir bauen Brücken zwischen Ost und West.

Novosti März 22

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde unserer Gesellschaft und Russlands,
wir möchten Euch im neuen Frühling 2022 sehr herzlich begrüßen und Euch alles Gute wünschen.
Mir persönlich ist allerdings momentan nicht sehr frühlinghaft zumute.

1.) Ich hätte es nie für möglich gehalten, daß russische Truppen in die Ukraine einmarschieren, wußte allerdings schon einige Zeit vor dem 24. Februar, daß dies passieren wird.
Ich lehne den Einmarsch und die Folgen dieser militärischen Aktion für die Zivilbevölkerung ab und kann ihn aus meiner Sicht keinesfalls billigen.
Einige ( nicht alle ) Gründe für dieses russische Vorgehen sind bekannt, sie erklären sehr viel aber sie entschuldigen nicht alles.
Besonders wenn unschuldige Zivilpersonen zu Schaden kommen, sind Militäraktionen niemals zu tolerieren.
Egal,von wem und gegen wen.
Unser Bundeskanzler hatte kürzlich sinngemäß darauf verwiesen, daß man im Westen die berechtigten Sicherheitsinteressen Russlands lange Zeit nicht beachtet hat. Und es gibt hochrangige westliche Militärs, Experten und Expertinnen sowie Personen aus der Politik und der Medienlandschaft, die auch dem Westen ein großes Maß an Mitverantwortung an den jetzigen Vorgängen in der Ukraine anlasten und das Ausmaß an Sanktionen gegen Russland – aus welchen Gründen immer – vielfach verurteilen. Und daß man Russland in der Frage der NATO Osterweiterung massiv betrogen hat, bestätigte nicht nur der ehemalige deutsche Außenminister Genscher.
Mehr will und kann ich in diesen Novosti nicht äußern, es gibt genug Möglichkeiten, sich ein weitgehend objektives Bild zu machen und fakes als solche zu erkennen. Schaut Euch etwa die Vorträge von Frau Prof. Dr. Gabriele Krone – Schmalz auf YouTube oder andere seriöse Beiträge an. Es gibt deren genügend.
Man sollte grundsätzlich bereit sein, Personen und Situationen zunächst zu verstehen, erst dann kann man auch versuchen, sie beurteilen.
Der militärische Konflikt in der Ukraine hat weltweite Auswirkungen, er betrifft auch Österreich und auch unsere Österreichisch Russische Gesellschaft Steiermark.
Ich finde es infam und charakterlos, wenn neuerdings etwa hier lebende und schon längst integrierte Menschen aus Russland beschimpft und angepöbelt werden und sich fast nicht mehr trauen, etwa in der Straßenbahn Russisch zu sprechen. Eine weniger hysterische und mehr sachliche mediale Berichterstattung wäre diesbezüglich gewiß hilfreich. ( Ich weiß schon: “bad news are good news”, aber soll dies wirklich unsere mediale Leitlinie sein?)

2.) Unsere Gesellschaft hat sich u.a. stets zum Ziel gesetzt, allen Menschen aus der ehemaligen UdSSR nach Möglichkeit zu helfen.
Ein wichtiges Anliegen für uns war immer, Gerechtigkeit für Russland zu fordern. Und das gilt auch noch heute.
Wir werden auch in Zukunft stets bemüht sein, zu helfen wo wir können, und das gegenseitige Verständnis, so gut wir können, zu unterstützen.
An unserer jährlichen Veranstaltung am Grazer Zentralfriedhof zum 9. Mai bei der sowjetischen Grabanlage, in der ukrainische, russische und Tote auch anderer sowjetischer Völker bestattet sind, nahmen stets u.a. auch hier lebende Menschen aus der Ukraine und Russland teil.
Heuer werden wir keine offizielle Gedenkveranstaltung organisieren, da Provokationen nicht auszuschließen sind. Man kann aber zur sowjetischen Grabanlage privat als Spaziergänger kommen, um dort aller (!!!) Toten der Sowjetarmee und der Befreiung Österreichs vom Faschismus zu gedenken. Ich werde dort, entsprechend unserer schon 13-jährigen Tradition, am 7. Mai um 13 Uhr anwesend sein und gerne für allfällige Gespräche zur Verfügung stehen.( Allfällige, dann geltende Covidmaßnahmen sind strikt zu beachten.) Wir ersuchen dringend, Aktionen zu unterlassen, die als Provokation gelten oder eine solche auslösen könnten. Gegen ein stilles Gedenken kann man gewiß nichts einwenden.

3.) Rückblick und Vorschau:
das vergangene Jahr war betreffend Veranstaltungen coronabedingt ein sehr schwieriges. Das Gedenken bei der sowjetischen Grabanlage am Grazer Zentralfriedhof konnte noch durchgeführt werden, andere Projekte mußten auf 2022 verschoben werden. Wir werden aber heuer sehr sensibel vorgehen und unsere Vorhaben situationsbedingt anpassen. Entsprechende Vorgespräche sind geplant oder laufen bereits.
Wir planen für heuer verstärkt diverse kulturelle Veranstaltungen und wollen damit auch zeigen, daß besonders die Kultur über alle ideologischen und sonstigen Grenzen hinweg Menschen zusammenführt und gegenseitiges Verstehen optimal und wirksam fördert. Dies läßt sich an unzähligen Beispielen zeigen.
Unsere Ziele und Aufgaben haben sich trotz der gegenwärtigen schwierigen Lage nicht geändert.
Im Mai werden wir unsere Generalversammlung abhalten, Details werden noch bekanntgemacht. Auch unsere traditionellen jour fixes werden wir, wenn Corona es wieder erlaubt, durchführen. Ich denke, Meinungsaustausch und Diskussion sind und waren stets sehr wichtig.

Hilfe für alle Menschen der ehemaligen UdSSR ist für uns stets sehr wichtig. Wenn wir Euch heuer wieder um Eure Mitgliedsbeiträge bitten, möchten wir Euch einladen, auch für Bedürftige aus der Ukraine zu spenden, Bitte die für diese Menschen gedachten Spenden mit dem Kennwort “Ukraine” zu kennzeichnen. Wir werden diese Beträge exakt an die Ukrainehilfe der Caritas weiterleiten. Und bitte auch verfügbaren Wohnraum zu melden.

Unsere Mitgliedsbeiträge pro Jahr sind unverändert 13.- Euro für Erwachsene, 8,50 Euro für Studierende, Pensionisten und Menschen mit geringem Einkommen.
Spenden sind uns wie immer stets willkommen. ( Spenden für Ukrainehilfe bitte speziell mit “Ukraine” kennzeichnen.)
Unser IBAN der Österr. Russ. Gesellschaft bei der BAWAG lautet: AT02 6000 0000 0190 6165

Alles Gute und danke, wenn bzw. daß Ihr uns weiter die Treue haltet.
CARPE DIEM! und bleibt’s g’sund!
Euer Peter Presinger

Novosti Oktober 22

Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde Russlands und unserer Gesellschaft,

zunächst muß ich mich für die lange Pause entschuldigen, ich hatte einen schweren Unfall mit dem Motorroller und die weltpolitische Situation hat das Ihrige dazu getan, zunächst zu schweigen und abzuwarten.
Unser traditionelles Gedenken an die Befreiung Österreichs vom Faschismus am Samstag vor dem 9. Mai war diesmal keine offizielle Veranstaltung, sondern ein stilles gut besuchtes Gedenken, an dem auch ein Attache der russischen Botschaft samt Familie teilnahm, wofür wir sehr danken.
In unserer Generalversammlung am 13. Mai wurde der bisherige Vorstand einstimmig bestätigt, bei den Rechnungsprüfern schied Frau Waltraut Piechnick auf eigenen Wunsch aus, und Frau Mag. Elisabeth Schöninger übernahm diese Funktion. Danke Elisabeth!
Die Zeit nach dem 24. Februar bis jetzt war und ist für mich stressig und herausfordernd. Zahllose Telefonate, Ansuchen um TV-Interviews (die ich übrigens ablehnte!), freundliche Ermunterungen und teils grobe Beschimpfungen und jede Menge privater Ersuchen um eine Stellungnahme sowie Zusendung von echten und fake Nachrichten waren an der Tagesordnung. Mitglieder riefen mich an, die mir den Mitgliedsbeitrag privat übergeben wollten, da sie im Fall einer Banküberweisung fürchteten, auf schwarze Listen zu kommen, eine Person hat die Mitgliedschaft gekündigt, was uns Leid tut, neue Mitglieder sind dazu gekommen, einige Mitglieds – Beiträge sind noch ausständig, für die Caritas-Ukrainehilfe haben wir Geld bekommen, das wir noch vor Jahresende an die Caritas überweisen werden. Verschiedene Projekte sind situationsbedingt ins Wasser gefallen, (etwa ein Vortrag von Gabriele Krone Schmalz ), einige wollen wir realisieren (besonders auf kulturellem und humanitärem Gebiet), also summa summarum nicht unspannend.
Aus verschiedenen Gründen möchten wir Euch nun zu einer außertourlichen Generalversammlung einladen: am Freitag, den 11. November, 18:00 Uhr ins Restaurant “Lendplatzl”, Ecke Lendplatz / Volksgartenstrasse.
Da können übrigens auch vergessene Mitgliedsbeiträge bezahlt werden. Aber auch Banküberweisungen sind möglich, niemand kommt auf “schwarze Listen.” Unser IBAN: AT02 6000 0000 0190 6165
Neue Mitglieder nehmen wir gerne auf.
Aber auch Austritte nehmen wir bedauernd aber verständnisvoll und freundschaftlich zur Kenntnis.
Bei dieser Gelegenheit kann folgendes Buch kostenlos erworben werden: “Das Jahr 1812″, Die napoleonischen Kriege im Schicksal Russlands und Österreichs”. Das Werk, an dem u.a. auch die Russische Botschaft, das Ludwig Boltzmann Institut und die Österreichisch – Russische Historikerkommission mitgewirkt haben, ist auf Russisch und auf Deutsch geschrieben. Damit ich genügend Exemplare mitbringe, bitte ich bei Bedarf um kurze Nachricht (mail oder SMS).
Zur Generalversammlung:
Tagesordnung: 1.) Begrüßung und Stellungnahme des Präsidenten zur Lage
                         2.) Diskussion zur gegenwärtigen Situation, Wünsche, Fragen und Anliegen, Orientierung unserer Gesellschaft,                                  Projekte und Vorgehensweisen für die Zukunft sowie Unterstützung für Mitbürgerinnen und Mitbürger aus den Gebieten der Nachfolgestaaten der ehemaligen UdSSR u.v.a.
Kommt bitte recht zahlreich, es ist dies eine Möglichkeit, sich zu äußern, etwas zu bewegen, Standpunkte zu fixieren und in einen nützlichen Meinungsaustausch auf möglichst breiter Basis einzutreten.
Meine ganz persönliche Losung ist seit Jahrzehnten auch jetzt noch unverändert: “ohne oder gegen Russland hat Europa mittelfristig keine Zukunft”.
Bleibt gesund und: CARPE DIEM!
Mit herzlichen Grüßen!
Euer Peter Presinger

Novosti 23

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde unserer Gesellschaft, Russlands und seiner Menschen,

wir möchten Euch sehr herzlich im Neuen Jahr 2023 begrüßen, wünschen Euch Gesundheit, Glück und Erfolg sowie uns allen eine friedlichere Welt sowie die Bereitschaft und die Fähigkeit zu analysieren, zu reflektieren und fallweise – wenn nötig – auch zu hinterfragen.
Wir leben in einer sehr seltsamen Zeit.
Ich werde häufig zum Ukrainekonflikt um meine Meinung gefragt. Die ist sehr einfach zu formulieren: ich habe kein (!!!) wie immer geartetes  Verständnis für einen Krieg, in welcher Form auch immer, aber ich verstehe gewisse Fakten und Mechanismen, die zu dieser Situation geführt haben ( und etwas zu verstehen heißt keinesfalls auch, es zu billigen.)
Wie sagte doch Karl Nehammer noch sinngemäß im Vorjahr? “Man hat die berechtigten Sicherheitsinteressen Russlands zu lange nicht beachtet.”
Um die jetzige dramatische Situation zu begreifen, sind ausreichendes historisches Wissen und die Bereitschaft zur Reflexion unbedingte Voraussetzung. Unsere Gegenwart und Zukunft sind stets in unsere Geschichte eingebetttet.
Die Medien halte ich leider in diesem Zusammenhang oft für sehr problematisch, deren Tonlage ist bedauerlicherweise oft grenzwertig und absolut inakzeptabel.
Wenn in Politik und Medienlandschaft ein Stil einkehrt, der vielfach stark an Hysterie erinnert, ist die Rückkehr zur verbalen Normalität dringendst erforderlich. Wenn etwa in Ostösterreich von Kindern im Volksschul – oder Kindergartenalter “Krieg gegen Russland” gespielt wird ( übrigens ohne jedes Wissen des pädagogischen Personals ) ist dies ein äußerst bedenkliches Zeichen und gewiß auch der derzeitigen aufgeheizten Stimmung geschuldet.
Vor geraumer Zeit hat Frau Professor Dr. Gabriele Krone – Schmalz an der Volkshochschule Reutlingen einen Vortrag zur Situation gehalten, den ich für sehr sachlich, ausgewogen und neutral halte. Ich meine, er ist es wert, gesehen zu werden (Youtube).
Am 11. November hatten wir eine außertourliche Generalversammlung, die sehr intensive und interessante Diskussionen brachte. Wir denken daran, das Format des Jour Fixe ab März wieder neu zu beleben, um der Diskussion neuen und breiten Raum zu geben. Ausführlicher Austausch von Argumenten, Fakten, Erfahrungen und Meinungen sind für uns äußerst wichtig.
Tagungen, Konferenzen, Vorträge und Konzerte im vergangenen Jahr konnten wir aus nachvollziehbaren Gründen diesmal nicht im gewohnten Rahmen realisieren, aber auch dafür wird die Zeit wieder kommen.
An unseren Zielen hat sich nichts geändert.
Wir haben 2022 – oft nur in kleinem Rahmen – Menschen aus Russland und der Ukraine geholfen: Wohnung vermitteln, Arbeitsvermittlung, Unterstützung russischer Studierender, Hilfe bei medizinischen Fragen und Problemen (COVID), Beratung, Hilfe bei der Integration, Begleitung bei Behördenwegen, Sprachkurse u.v.m.  Man sagt doch:”Kleinvieh macht auch Mist”.
Mein persönliches Motto ist, war immer und wird immer sein: “ohne oder gegen Russland hat Westeuropa mittelfristig keine Zukunft.”
Ich denke, die Beendigung dieser schrecklichen militärischen Auseinandersetzung muß oberste Priorität haben und darf nicht  auf die lange Bank geschoben werden. Hier ist dringender Handlungsbedarf gegeben und darf nicht politischen Spielchen und Befindlichkeiten geopfert werden! Jeder und Jede kann im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten und Fähigkeiten dazu beitragen.
Diesen Kurznovosti werden im Frühjahr ausführlichere Informationen folgen.
Und nun wieder die Bitte um Eure Mitgliedsbeiträge: 13.- Euro pro Person,
8.50 Euro für Menschen, die in Pension sind, Studierende, Lernende, Rekruten. ( Personen ohne Einkommen sind ganz befreit). Spenden nehmen wir sehr gerne an (auch für die Ukrainehilfe der Caritas, die wir zusammen mit den schon vorhandenen Beträgen Ende Jänner überweisen werden. Ukrainespenden bitte als solche deutlich zu kennzeichnen.) Danke!
IBAN unserer Gesellschaft lautet:  AT02 6000 0000 0190 6165
Die Mitgliedsbeiträge sind bewußt gering gehalten, aber sie helfen uns bei unserer Aufgabe und unseren Zielen. Bitte nicht auf sie zu vergessen und ein großes Danke für Eure Treue!
Wir wollen auch weiter alles dafür tun, daß sich die österreichisch – russischen Beziehungen positiv entwickeln, echte Information, Kultur und Wissenschaft oder auch nur einfaches Kennenlernen sind gute Schienen für dieses Ziel.
Bleibt gesund, wachsam und kritisch und besonders: CARPE DIEM!
Für unsere ÖRG:
Euer Peter Presinger
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