Russen in der medialen Berichterstattung10.04.2010
Aus Gründen, die vielfach nur durch grobe Unwissenheit, mangelhafte Recherche oder sträfliche Leichtfertigkeit zu erklären sind, wird in den österreichischen Medien häufig über „Russen“ als Straftäter oder die „Russische Mafia“ berichtet; bei genauer Betrachtung und Recherche entpuppen sich die vermeintlichen „Russen“ hingegen sehr oft als Georgier, Tschetschenen, Moldawier oder Angehörige anderer Ethnien.
Besonders in der letzten Zeit gab es in diesem Zusammenhang einige sehr spektakuläre Fälle an Fehlinformationen.
Tschetschenen besitzen zwar einen Paß der Russischen Föderation, sind aber keinesfalls Russen; Georgier und Moldawier verfügen über georgische, moldawische oder rumänische Pässe. ( Tschetschenen könnte man allenfalls als „Bürger der Russischen Föderation“ bezeichnen, keinesfalls jedoch als „Russen“.)
Russen sind in Österreich als Straftäter kaum aktiv.
Sie kommen vielmehr als interessierte Touristen und häufig sehr geschätzte Geschäftspartner nach Österreich. Wenn durch die Medien in der oben geschilderten Weise Fehlinformationen verbreitet werden, ist dies für die österreichischen Bestrebungen nach fruchtbaren touristischen, wirtschaftlichen und anderen Verbindungen mit und zu Russland keineswegs förderlich.
Medienberichte über angeblich russische Straftäter müssen daher mit großer Skepsis betrachtet werden; wenn die Möglichkeit besteht, sollte beim Auftreten solcher Meldungen bei den entsprechenden Stellen kritisch nachgefragt und gegebenenfalls energisch interveniert werden. Der Polizei und ihren Pressestellen muß man bescheinigen, daß sie in dieser – auch politisch sehr sensiblen – Frage volles Verständnis zeigt und um korrekte Aufklärung und Informationsweitergabe stets sehr bemüht ist.
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